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Kristina Kück
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Am Anfang waren die Ideen...

Zunächst habe ich den Lageplan und das städtebauliche Modell im Maßstab 1:500 angefertigt, um für mich einen ständigen Eindruck zu haben. Außerdem habe ich die Gegend immer mal wieder auf mich wirken lassen durch Spaziergänge und Anfertigung von Skizzen der baulichen Begebenheiten.
Aus Gesprächen mit dem Planungsamt und "Bongartz Immobilien" kristallisierte sich heraus, daß es möglich ist, die Neuenstraße zu überbauen, da diese Straße zwar als Zuwegung für "Eggers & Franke" einmal wichtig war, durch deren Wegzug aber an Bedeutung verloren hat.
Diese Erkenntnis ergab dann einen komplexen Gebäudegrundriß, wie er in der Form in der weiteren Planung auch beibehalten wurde.
Aus dem Grundriß heraus bat sich eine Symmetrie der Ansicht Doventorstraße an.
Es folgte die Entwicklung von Ansichtsideen, wobei am Anfang war die Fassade noch relativ geschlossen war und sich erst später zugunsten eines kleinen Dachgartens öffnete.

Konzeption

Die Idee ist nun, ein Wohn- und Geschäftshaus zu bauen, dessen Geschäftsteil sich in den unteren 2 von insgesamt 5 Geschossen (+ Staffelgeschoss) befinden soll.
Die Eingangsebene im Erdgeschoß wird ihre Haupterschließung von der Doventorstraße aus finden; aufgrund der entwurflich entstandenen Symmetrie in diesem Bereich bietet sich ein solcher Standpunkt an.
Sie wird in dreieckiger Form nach oben hin einen Luftraum erhalten, der im 1. OG durch eine Galerie und darüber durch eine entsprechende Verglasung abgeschlossen wird.
Die dadurch entstehende Öffnung des Gebäudes wird im Wohnbereich (ab 2. OG) für Belichtung und Beleuchtung genutzt.
Der Wohnbereich ist in 3 Abschnitte aufgeteilt: zwei zur Doventorstraße und einer zur Neuenstraße hin.
Zur Faulenstrasse hin in Höhe der Haltestellen von Bus und Straßenbahn ist eine "Unterstellmöglichkeit" in Form eines von Stützpfeilern gehaltenen Überstands des Turms vorgesehen. (Statisch müßte geklärt werden, wie diese Stützpfeiler gegen Aufprallasten abgesichert werden). Direkt an diesem Punkt kann z. B. eine Erweiterungsfiliale von Saturn-Hansa ( evtl. "Internet-Café" und Computerverkauf - ggf. im 1. OG) ihren Standpunkt finden und außerdem "Snack"-Möglichkeiten wie Bäcker, Pizza-Stand o. ä.
In diesem Bereich befindet sich auch der Eingang zum Seniorenwohnhaus, das im Turm untergebracht ist. Dieses soll eine finanziell günstigere Alternative zur geplanten Seniorenresidenz an der Weser (noch: Parkhaus Diepenau) darstellen.
Links neben der Wohn- und Geschäftsnutzung in der Doventorstraße soll ein Bürokomplex entstehen, der die Kriterien erfüllt, die laut "Buten & Binnen" im November ´97 das Manko von ca. 30.000 qm leerstehender Büroflächen sind:
fehlende aktuelle Telekommunikationseinrichtungen, fehlende Parkplätze und schwere Erreichbarkeit.
Alle Kritikpunkte können bei diesem Bürobau ausgeschlossen werden; zwei Straßenbahnlinien (2 + 3) und eine Buslinie (25) halten vor dem Turm an der Faulenstraße, Autofahrer können das Parkhaus nutzen.

Zur Gestaltung

Das Gebäude der Umgebung anzupassen, ist eine beinahe unmögliche Zielsetzung, da bei Wiederaufbau des Viertels in den 50er Jahren in der Doventor- und Faulenstraße größtenteils "Bausünden" mit unterschiedlichsten Fassadengestaltungen entstanden sind.
So habe ich mich für eine Mischung aus Ziegelmauerwerk- und Putzfassade entschieden, die beim Bürohaus durch Betonsteinpfeiler in den Farben weiß und hellgrau sowie zum Teil Glas-Stapelfassaden-Elemente ergänzt wird.
Sämtliche Geländer sind aus Edelstahl-Rundstäben gefertigt.
Vertikal "stehende" Fenster und die Wohngebäudetrennung ab dem zweiten Obergeschoß relativieren die Breite des Gebäudes optisch.
Der Turmbau paßt sich zwar durch seine Putzfassade der gegenüberliegenden Bebauung an, hebt sich aber allein durch seine Höhe und sein Tonnendach von der vorhandenen Bebauung des Viertels ab.

Der Entwurf im Einzelnen

Das Bürohaus

Es erschien mir sinnvoll, ein Bürohaus anzugliedern, da ich durch den Abbruch der vorhandenen Substanz Büroflächen entferne. Das Haus ist so aufgeteilt, daß sowohl eine große oder auch mehrere kleinere Firmen hier ihren Sitz haben könnten. Die Büros der einzelnen Etagen werden jeweils durch einen zentralen Flur, der auch Treppenhaus ist, erschlossen und teilen sich die auf dem Flur angeordneten Toiletten. Ein Behinderten-WC ist im Erdgeschoß vorgesehen, wo sich auch die Anmeldung befindet.
Die Büros sind im Einzelnen in Fensterrichtung teilbar.

Zur Fassade:

Doventorstraße: Zwischen grau-weiß gestreiften Pfeilern aus Betonsteinen sind in den äußeren und im mittleren Fassadenfeld Glas-Stapelfassaden-Elemente angeordnet, die beiden dazwischen liegenden Felder sind als Lochfassade in Ziegelmauerwerk mit geschoßhohen Fenstern ausgeführt.
Der Eingangsbereich im mittleren Fassadenfeld ist mit einer filigranen Stahl-Glas-Konstruktion überdacht.
Grafenstraße: Die Fassade stellt sich als schlichte Lochfassade in Ziegelmauerwerk mit geschoßhohen Fenster-Elementen dar.
Das Satteldach des verputzten Staffelgeschosses ist mit einer Zinkblechdeckung versehen.

Das Wohn- und Geschäftshaus

Der Geschäftsteil

Der Geschäftsteil ist als Passage gestaltet. Im Erdgeschoß sind 11 Ladenräume unterschiedlicher Größe vorgesehen, wobei die einzelnen Läden bei Bedarf vergrößert werden können. Außerdem ist bei vorheriger Absprache bei den meisten Räumen eine vertikale Vergrößerung durch innere Treppen möglich (wie im großen Ladenraum bereits vorgesehen).
Das 1. Obergeschoß, zu erreichen über zentral in der Passage angeordnete Rolltreppen oder Treppen bzw. Aufzüge des Parkhauses, wird durch eine Galerie erschlossen. Hier sind 8 Ladenräume vorgesehen.
Über der Galerie befindet sich eine Glaskuppel, die am Tage die Passage belichtet und nachts die aufgesetzte Wohnbebauung leicht beleuchtet.

Zur Fassade:

Doventorstraße: Die Schaufenster sind als vertikal stehende Pfosten-Riegel-Konstruktion zwischen Ziegel-Mauerwerk ausgeführt. Der Überstand ab dem ersten Obergeschoß, gestützt durch Pfeiler aus Spritzbeton, bildet einen Arkadengang, der einen Einkaufsbummel "trockenen Fußes" ermöglicht.
Der Eingangsbereich ist bogenförmig zurückgesetzt und daher als solcher gut erkennbar. Der gleiche Bogen bildet im ersten Obergeschoß einen Loggia-Bereich, der von dem dahinterliegend vorgesehenen Restaurant genutzt werden kann.
Ab dem ersten Obergeschoß beginnen zwei nach außen gewölbte, verputzte Bögen, ansonsten ist auch hier die Ziegelfassade maßgebend.
Neuenstraße: Die Fassade ist hier als Lochfassade in Ziegel-Mauerwerk ausgeführt.

Das Wohnhaus

Das Wohnhaus besteht im Wesentlichen aus zwei Teilen, einer zur Doventor- und einer zur Neuenstraße hin. In der Front Doventorstraße ist das Gebäude außerdem geteilt, um Freiraum zu schaffen und eine Auflockerung der Umgebung in Form einer Bepflanzung der bogenförmigen Terrasse zu schaffen.Diese Grünanlage kann von den Hausbewohnern für Kurzaufenthalte genutzt werden. Durch den von der Lichtkuppel benötigten Raum entsteht eine Innenhofsituation.
Im Gebäude befinden sich Ein-, Zwei- und Drei-Zimmer-Wohnungen.
Der für ein Wohnhaus dieser Größe vorgeschriebene Kinderspielplatz befindet sich auf dem Dach des Parkhauses.

Zur Fassade:

Im Wesentlichen handelt es sich bei dem gesamten Wohnbereich um eine aus Ziegel-Mauerwerk errichtete Lochfassade, die ihre Materialunterbrechung in den im ersten Obergeschoß beginnenden und im vierten Obergeschoß endenden, verputzten Bögen findet.
Die Staffelgeschosse sind verputzt und mit Flachdächern versehen. An diesen sind aus Edelstahl gefertigte Flügel angebracht.

Der Turm

Der Turm, als Abschluß des Gebäudes zur Innenstadt hin, soll als Seniorenwohnhaus genutzt werden.
In ihm befinden sich ab dem zweiten Obergeschoß Appartments, die aufgeteilt sind in ein Zimmer, Bad, Flur und zum Teil auch Abstellräume.
Vom zweiten bis zum vierten Obergeschoß sind jeweils eine Gemeinschaftsküche und ein Therapie-Raum vorgesehen.
Fünftes bis siebtes Geschoß dienen ausschließlich der Wohnnutzung.

Zur Fassade:

Der Turm beginnt mit dem zweiten Obergeschoß und gestaltet sich als Putzfassade, deren Abschluß ein mit Zinkblechen versehenes Tonnendach bildet. Er "steht" auf drei aus Spritzbeton gefertigten Stützpfeilern.
Ab dem fünften Obergeschoß sind zur Faulenstraße hin Balkone über die gesamte Fassadenbreite angeordnet.
Auf der Turm-Rückseite (zur Neuenstraße) wird das Bild der Fassade durch eine außenliegende Nottreppe geprägt.

Das Parkhaus

Das Parkhaus verfügt über 5 x 26 = 130 Stellplätze. Über die Neuenstraße erfolgt die Zuwegung, die Ausfahrt führt zur Grafenstraße.
Vom Treppenhaus des Parkhauses kann direkt die Passage, das Bürohaus und das Treppenhaus 1 erreicht werden, außerdem der Kinderspielplatz auf dem Dach. Von außen ist es von der Neuenstraße aus erreichbar.

Zur Fassade:

Das Parkhaus ist in Ziegel-Mauerwerk ausgeführt. Vertikale Streifen aus Fenstern und Blechen lockern das nüchterne Fassadenbild dieses Zweckbaus auf, und erbringen (weit mehr als) den erforderlichen Lüftungsquerschnitt von 0,06 qm pro Stellplatz.

Brandschutzmaßnahmen

Ein Mitarbeiter der Rettungsleitstelle der Feuerwehr Bremen hat mir versichert, daß deren Leitern mit einer Länge von 30 m eine Höhe von 23 m erreichen können. Somit war es, was die Rettungswege betraf, hauptsächlich wichtig, die "eingeschlossenen" Wohnungen, die nur Fenster zum Innenhof haben und die höhergelegeneren Wohnungen des Turms zu beachten, da die anderen im Zweifelsfall durch ihre Fenster gerettet werden können.
Ich habe mich letztenlich für Nottreppen im amerikanischen Stil entschieden.
Der Entwurf